Lessons Learned Prozess
Lessons Learned ist eine Methode zur nachhaltigen Integration von Erfahrungswissen
in eine Organisation. Bei der Anwendung werden sowohl positive als auch negative
Erfahrungen betrachtet, die ein Individuum oder eine Gruppe gemacht hat.
Die Anwendung folgt nach Kilian (2007, S. 160) einem strukturierten Prozess der
aus folgenden Subprozessen besteht:
1. Praktische Erfahrung
2. Reflexive Aufarbeitung
3. Dokumentation
4. Speicherung
5. Abruf oder Verteilung
Die Herausforderung zur Nutzung der Dokumentationen liegt in der Entscheidung,
wie die Verteilung der Inhalte zu erfolgen hat. Einerseits gibt es die Option, dass die
Nutzerin bzw. der Nutzer die bestehenden Dokumentationen mithilfe einer Suchmaschine
abruft, was aber nicht immer einfach ist, da eine Projektleiterin bzw. ein Projektleiter
möglicherweise gar nicht weiß, dass zu seinem Thema schon Material existiert.
Andererseits kann durch ein proaktives Verteilen eine Überflutung der betroffenen
Personen mit Informationsmaterial entstehen, das diese nicht verarbeiten können.
Gareis (2006, S. 553 – 556) ordnet die Verwaltung und Beschlagwortung – also das
Wissensmanagement im Kontext von Lessons Learned – dem PM-Office zu.
Das PM-Office sollte nach Gareis die zentrale Stelle sein, die sowohl Anfragen zu bestimmten
Themen beantwortet, als auch sehr selektiv und zurückhaltend Material aktiv an
potenzielle Interessentinnen bzw. Interessenten verschickt. In kleineren Unternehmen,
die kein eigenes PM-Office haben, kann diese Funktion auch von engagierten und
geeigneten Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeitern übernommen werden, die in der Literatur
fallweise auch als „Wissensbroker“ bezeichnet werden. (Trauner, 2007, S. 118)
Weitere Quellen: